Humoriges, Lesenswertes, Stoffeliges. Von weltbewegend bis "China, Sack Reis". Viel Spaß beim Lesen und dem Tag noch einen fairen Verlauf.

Montag, 28. November 2011

Thailand - One Day in Bangkok (2)

Warten...
Nach ein paar hundert Metern kamen wir zu besagtem Markt. Erkenntnis: Die Idee eines westlichen Marktes kann man getrost über Bord werfen. Und das ist auch gut so, denn die thailändische Ausgabe macht einfach viel mehr Spaß. Das Wort Chaos wäre sicher nicht richtig, vielmehr scheint das Ganze eigenen Gesetzen und Ordnungsvorstellungen zu folgen. Der Gedanke, irgendwo eine Bar aufzutun, um dort eine Kleinigkeit zu essen und zu trinken, kam uns dann doch irgendwie absurd vor. Wenn er auch sicher umsetzbar gewesen wäre. Doch die Ortsunkenntnis gepaart mit den Grundbedürfnissen ließ uns ebenjene Vorsicht und Reserviertheit endlich ganz über Bord werfen. Denn sonst kommt man in Bangkok nicht weit. Die nächste Garküche war also unsere. Schweinefleisch mit Reis, dazu jeder zwei Cola. Das schöne für uns Touristen ist, dass in Bangkok fast jeder zumindest ein paar Brocken Englisch spricht und man sich so ganz wunderbar durch den Großstadtdschungel schlagen kann. Selbst der freundliche Garküchen-Wirt verstand, was wir wollten. Und brachte ein einfaches, aber sehr lecker schmeckendes Essen, das übrigens nicht scharf war.

Die Garküche um die Ecke - da war die Auswahl größer
Auch wieder so ein Vorurteil. Thailändisches Essen ist nicht per se scharf. In Deutschland futtern wir ja auch nicht alle Bratwurst mit Sauerkraut. Oft stehen auf den Tischen verschiedenen Soßen und Chilis (siehe oben, Vorsicht mit den roten) bereit, um dem Essen den nötigen Pfiff zu verleihen. Die Portionen waren übrigens nicht besonders groß - auch eine thailändische Eigenheit. Währen wir Deutsche uns dreimal am Tag den Magen voll schlagen, wird in Thailand eigentlich dauernd gegessen. Immer wieder eine Kleinigkeit hier und ein Häppchen da, mehrmals am Tag. Und, klar, meistens natürlich mit Reis. Das Mahl schlug mit 160 Baht zu Buche. Vier Euro also kostete es, um sich auf das Abenteuer Thailand endgültig einzulassen. Ein fairer Preis. Für 'nen weiteren Euro gab's noch zwei Annanans-Hälften in der Tüte als Nachtisch. Erkenntnis: Zwar würde jeder Mitarbeiter eines Gesundheitsamtes eine schwere Krise bekommen, müsste er nach deutschen Standards urteilen. Doch im Gegensatz zu arabischen Ländern, wo man tatsächlich öfters mal Gefahr läuft, an einer Straßenküche nicht ganz wohlbehalten eine Mahlzeit zu beenden, funktioniert das in Thailand super. 

Es empfiehlt sich halt, etwas genauer hinzusehen. Wenn an einer Garküche niemand speist und die 50 Meter weiter proppenvoll ist, dann fällt die Wahl nicht schwer. Und vom seit Stunden in der Sonne gärenden Fisch sollte man vielleicht auch die Finger lassen. "Sei doch nicht so deutsch" im Sinne von "hab vertrauen und sei locker" wurde übrigens zum geflügelten Wort dieser Reise. Jedesmal, wenn der penible Westeuropäer in einem durchkam, wurde er vom anderen gebremst. Doch bevor sich diese Einstellung endgültig durchsetzte, waren wir nochmal richtig Deutsch. Vor dem großen Palast.

2 Kommentare:

  1. Ich brauche ein bisschen Ruhe, um das zu lesen, aber schon mal Kompliment fuer die Brille!

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  2. ...merci, ist immer wieder'n Hingucker...

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