Humoriges, Lesenswertes, Stoffeliges. Von weltbewegend bis "China, Sack Reis". Viel Spaß beim Lesen und dem Tag noch einen fairen Verlauf.

Dienstag, 22. November 2011

Thailand – Here we are…

Am frühen Abend setzte die 777 auf dem Suvarnabhumi-Airport von Krung ThepMahanakhon Amon Rattanakosin Mahinthara Ayuthaya Mahadilok Phop NoppharatRatchathani Burirom Udomratchaniwet Mahasathan Amon Piman Awatan SathitSakkathattiya Witsanukam Prasit auf. So lautet der zeremonielle Name Bangkoks. 168 lateinische Buchstaben hat er – in thailändischer Schrift sind es immerhin noch 139 – und ist damit der längste Ortsname der Welt. Die ersten drei Worte bilden den offiziellen Namen, die ersten zwei die gebräuchliche Kurzform. Also: Wir sind in Krung Thep angekommen. Trotz 16-stündiger Reise frisch und munter – man glaubt nicht, wie viel Vorfreude einen müden Körper bei Laune hält. Und das war auch gut so, denn das Schengener Abkommen gilt in Thailand nicht. Also durften wir uns ein gutes Stündchen lang thailändische Grenzkontrolleure beim Blättern in zahlreichen Pässen und Visadokumenten ansehen. Keine echte Touristenattraktion, aber kleine Wetten, ob sie den „Ami da vorne“ wirklich ins Land lassen, vertrieben die Zeit.

Weil die Temperatur in Bangkok meist um die 30 Grad Celsius liegt, ist der Flughafen natürlich klimatisiert. Eine Tatsache, die das nun folgende doch zu einem ersten Schlüsselerlebnis werden ließ. Die automatische Tür zum Ausgang öffnete sich. Aus 21 Grad klimatisierter, reiner Flughafen-Luft wurden in Millisekunden 32 Grad ungefilterter Bangkok-Atmosphäre. Diesel, Öl, Smog, Wärme – die Mischung fügt dem Begriff „Atemberaubend“ eine ganz neue Bedeutungs-Facette hinzu. In diesem Moment dachte ich mir folgendes: „Wenn noch einmal jemand in Deutschland wegen Feinstaub meckert, den schicke ich mit dem nächsten Flug nach Bangkok zum Durchatmen“. Der freundliche Mitarbeiter einer Touristenagentur, der uns in Empfang nahm, lotste uns schnurstracks zu einem der unzähligen weißen Kleinbusse, die vor dem Flughafen stehen. Einer davon sollte uns zum Shangri-La-Hotel bringen. Die Dame damals im Reisebüro brauchte nicht wirklich lange, um uns dazu zu überreden, die Reise in einem von Bangkoks besten Hotels zu beginnen. Zwei Nächte waren also gebucht, natürlich viel zu wenig, um eine Stadt wie Bangkok – über sieben Millionen Einwohner, 12,2 in der Metropolregion – auch nur ansatzweise kennen zu lernen. Aber um den Jetlag loszuwerden und eine Ahnung von der Stadt zu erhalten, hat es gereicht.

Da der Flughafen etwa 30 Kilometer außerhalb der Stadt liegt, lag eine Dreiviertelstunde Fahrt vor uns. Für zwei müde Reisende mag dies lang anmuten. Aber für Bangkok ist es eine geradezu lächerliche Zeitspanne, die nur an einem Sonntagabend möglich ist. Rasend schnell also kamen wir also im Hotel an und tauchten, für eine kleine Weile, ein in die Welt des Luxus, in der nichts unmöglich erscheint, alles zu haben ist und in der jeder Wunsch von den müden Augen abgelesen wird. Das Shangri-La liegt direkt am Chao Phraya, dem Fluss, der durch die ganze Stadt fließt. Man muss ihn nicht direkt sehen, um zu wissen, dass er da ist. Denn er hat seinen ganz eigenen Geruch, der zu der Bangkok’schen Atmosphärenmischung noch hinzukam. Störte aber irgendwann nicht weiter. Das erste Dinner – das mit Abstand teuerste, wir wussten es einfach noch nicht besser – fand bei Kerzenschein in einem der Hotelrestaurants unter freiem Himmel statt. Was folgte war hemmungsloser….. Matratzenhorchdienst.

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