Mit Verlaub, es wird sauheiß draußen. Selbst um viertel nach acht Uhr am
Morgen, während ich dies schreibe, hat es schon 25 Grad und die
Wettervorhersage prognostiziert für heute Spitzenwerte um 34 Grad. Kaum kühler
ist es in der Wohnung, die sich in den kommenden Stunden weiter aufheizen wird
und dabei wieder versuchen wird, mit den Außentemperaturen Schritt zu halten. Der
kühlste Raum ist derzeit das Badezimmer. Sich dort aufzuhalten ist eine Wohltat,
vor allem, wenn man von einer Waage heruntersteigt, die einem 100,5 Kilogramm angezeigt
hat, also 200 Gramm weniger als gestern.
Der uneingeschränkte Vorteil des Sommers – und es soll bitte keiner über
die Temperaturen klagen, noch vor einer Woche hat der Großteil von uns um genau
dieses Wetter gebettelt – sind die Abende auf der Terrasse. In unserem Fall der
von Freunden, die uns auf einen Schluck zu sich eingeladen hatten. Der Herr des
Hauses hatte einige Flaschen Bier kaltgestellt und auch den Genuss eines neu
angeschafften, 18 Jahre alten Whiskys in Aussicht gestellt. Er war dann doch
etwas enttäuscht, als ich ihn um ein Glas Wasser bat und ihm auch erklärte,
warum. Ich muss zugeben, es fiel mir schwer, aber ich blieb eisern. Ebenso
meine Liebste, die ebenfalls nur Wasser trank und nur ab und zu ein Blick auf
die Flasche Fassbrause warf, die auf dem Tisch stand. Hinzu kommt, dass Beide
frisch gebackene Eltern einer gut vier Monate alten Tochter sind. Die hat
derzeit mit der Hitze zu kämpfen, schläft schlecht und wirbelt den Tagesablauf
dadurch noch mehr durcheinander. Ergo hatten beide noch nichts gegessen und
bestellten sich Pizza und Salat.
Am Tisch als stille Beobachter des Abendessens zu sitzen, fiel natürlich
ebenfalls schwer. Doch der ganz große Kampf mit dem inneren Schweinehund blieb
aus. Dabei standen auch Chips und Gummibärchen auf dem Tisch, die unter
normalen Umständen recht zügig weg gewesen wären. Dabei fiel mir auf, dass es
mit der Schmacht, dem Yeeper, der Genusslust oder wie immer man das Verlangen
nach etwas, das man nicht zu sich nehmen darf, nennen will, etwas Besonderes
auf sich hat. Für mich selbst habe ich nämlich die Drei-Tage-Regel entdeckt. Man
sagt ja, dass bei der Rauchentwöhnung die ersten drei Tage die schlimmsten
sind. Dem kann ich uneingeschränkt zustimmen. Es bedarf einer ziemlichen
Willenskraft, in den ersten 72 Stunden des Entzugs nicht schwach zu werden, vor
allem, wenn die Verlockungen groß sind. Danach war es für mich recht leicht und
ist es bis heute. Darauf bin ich, glaube ich, zu Recht Stolz, denn es brauchte
drei Anläufe, bis ich weg war vom Nikotin.
Die 72 Stunden musste ich abermals durchstehen, am Anfang der Diät. Die
Lust auf etwas Süßes nach dem Essen, besonders am Abend, war riesig. Und im
Schrank liegt sogar noch eine angebrochene Tüte Gummibärchen und eine halbe Tafel
Schokolade (ich kann einfach nichts wegschmeißen). Die liegen da bis heute
unangetastet. Und auch der Whisky blieb erfolgreich zu – was mir von Freitag
bis Sonntag besonders schwer fiel, weil der Yeeper da besonders groß war.
Seitdem ist diese Lust allerdings stark zurückgegangen und stört den
Tagesablauf eigentlich kaum noch. Ein gutes Zeichen? Sicherlich.
Die gestrige Nahrungsaufnahme war übrigens, bis auf den Abend, wenig spektakulär.
Morgens Joghurt ohne Alles, mittags die Reste vom Curry-Huhn mit einer Scheibe
des Dr. Dukan Brotes. Für den Abend habe ich eine leichte Abwandlung der
Auberginen-Zucchini-Lasagne zubereitet. Die Tomaten habe ich weggelassen, dafür
eine Masse zubereitet, die stockt und das Ganze nicht im Wasser schwimmen lässt
– das Phänomen hatten wir in der letzen Zeit zur Genüge.
Rezepteinschub: 1 große Aubergine, 1 mittelgroße Zucchini, sechs 6 bis 8
große Champignons, 200 Gramm Tofu, 50 Gramm light-Reibekäse, 300 Gramm Joghurt,
4 Eier, 1 Zwiebel, 2 Zehen Knoblauch, Gewürze.
Aubergine, Zucchini und Pilze in dünne Scheiben schneiden. Joghurt und Eier
zusammen mischen, Zwiebel und Knoblauch hacken und dazugeben. Zum Würzen
Pfeffer, Salz, süßes Paprikapulver, Cayennepfeffer und Oregano verwenden. Nicht
zu wenig, da das Gemüse selbst nicht gewürzt wird. Nun das Gemüse in einer
Auflaufform schichten. Zuerst die Aubergine, dann Zucchini, dann Pilze.
Zwischen die Schichten jeweils einige Esslöffel der angerührten Masse streichen,
die das Ganze beim Backen zu einer Lasagne verbindet. Den Tofu gut ausdrücken
und zerkrümeln und mit dem Käse vermischen. Diese Mischung auf die Lasagne
streuen (wird schön knusprig) und für 45 Minuten bei 190 Grad (Ober- und Unterhitze)
in den Ofen schieben.
Mit diesem Rezept verabschiede ich mich ins Wochenende, das einen Kurztrip
in unsere alte Heimat beinhaltet, inklusive Geburtstagsfeier mit Bier und
Büfett. Aber nicht für uns! Daumen drücken und bis Montag.
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