Humoriges, Lesenswertes, Stoffeliges. Von weltbewegend bis "China, Sack Reis". Viel Spaß beim Lesen und dem Tag noch einen fairen Verlauf.

Dienstag, 17. Juli 2012

Die Dukan-Diät – der Entschluss

Die Zahl lastet schwer auf meinen offensichtlich zu schweren Gliedern: 105. Versehen mit der Einheit Kilogramm ergibt sie mein aktuelles Körpergewicht. Bei einer Körpergröße von 1,90 Metern macht mich das nicht zu einem Fettsack. Aber das Bierbäuchlein und der Hüftspeck sind nun beileibe auch nicht mehr wegzudiskutieren. Den Sprung über die 100-Kilo-Marke habe ich einem Laster zu verdanken, das ich vor anderthalb Jahren im dritten Anlauf nun endgültig aufgegeben habe: Das Rauchen. Die beiden vorherigen Versuche, von den Glimmstängeln wegzukommen, ließen mich in den vergangenen Jahren kontinuierlich in die Breite wachsen. Hinzu kommt, dass meine sportliche Ader meist im Verborgenen bleibt, so dass man mich nur ab und zu durch die Felder radeln oder laufen sieht. Die Vorliebe für Naschwerk oder fettreiche Speisen teile ich zwar mit vielen anderen, das Weglassen von Cola oder anderen versteckten Kalorien macht die Sache auch nicht besser. Im Gegenteil. Vor 10 Jahren waren es noch 84 Kilo, die ich durch die Weltgeschichte trug, dann 89, vor anderthalb Jahren dann 96 Kilo und nun 105. Diverse Grillabende und dazu gereichte kühle Biere taten in letzter Zeit ihr übriges. Der Blick in den Spiegel sorgte also keineswegs Freudentaumel.

Der Gedanke, eine Diät zu beginnen, liegt nahe. Denn meine regelmäßigen Versuche, weniger oder gesünder zu essen, fanden meistens nach ein paar Tagen ein jähes Ende. Also musste ein richtiger Plan her. Doch welcher? Da passte es sehr gut, dass meine Frau ebenfalls der Meinung war, ein wenig Gewicht verlieren zu wollen und das Buch „Die Dukan Diät“kaufte. Benannt nach einem gleichnamigen französischen Arzt. Dieser Doktor Dukan verspricht, dass man mit seiner Methode in kurzer Zeit viel Gewicht verlieren könne, zahlreiche Hollywood-Stars halten sich damit in der Waage. Das unterscheidet ihn nicht von vielen anderen seiner Zunft. Was ihn von den anderen unterschied, war, dass sein Buch nun auf dem Küchentisch lag und nicht das eines anderen Spezialisten.

In aller Kürze lässt sich das Verfahren so zusammenfassen: In vier Phasen wird das überschüssige Gewicht abgebaut. Während der Angriffsphase sind ausschließlich proteinhaltige Nahrungsmittel erlaubt. Sie kann zwischen ein und 10 Tage dauern. Ich habe mich für fünf entschieden, das gerade noch gesunde Mittelmaß.  In der Aufbauphase kommen diverse Gemüsesorten hinzu, kohlehydrathaltige Sättigungsbeilagen sind weiterhin verboten. Dann gibt es noch die Konsolidierungsphase, die notwendig ist, um den JoJo-Effekt zu verhindern, und schließlich, als Phase vier, der Rest des Lebens, in dem man hoffentlich seine Ernährung umgestellt hat. Zudem verordnet der Doktor ein gewisses, aber nicht zu großes Maß an Bewegung. Wie die Diät genauer funktioniert, und welche Kritikpunkte es gibt, steht unter anderem hier, lässt sich aber auch prima ergoogeln. Natürlich birgt die anfangs einseitige Ernährung das Problem der Mangelernährung, wie dies bei allen derartigen Abnehmvarianten der Fall ist - mehr dazu hier - aber fünf Tage lang wird es wohl schon hinhauen und mich nicht 1,80 Meter tiefer bringen. Und da ich ein Mann bin, muss auch der Hinweis gestattet sein, dass saftige, magere Steaks ebenfalls in den ersten Tagen auf dem Speisplan stehen dürfen, was das Prozedere ein Stückweit archaisch-sympathisch wirken lässt. Denn die Steaks dürfen fast beliebig groß sein. Auf die geliebten Kroketten und die Gorgonzola-Soße muss ich allerdings verzichten.

Vor allem in den ersten Tagen soll der Gewichtsverlust recht zügig vonstattengehen. Dr. Dukan verschweigt nicht, dass es sich dabei vorwiegend um Wasser handelt, das den Körper verlässt, aber der psychologische Vorteil sei diesbezüglich nicht zu unterschätzen. Soll mir recht sein, wenn nach ein paar Tagen zwei oder drei Kilo weniger auf der Waage stehen. Das ermuntert zum weitermachen. Immerhin soll aus dem Körper in der Zeit eine regelrechte Verbrennungsmaschine werden. Nun ja… Danach geht es langsamer weiter, aber dafür dem Fett selbst an den Kragen. Wie lange ich das durchhalte? Keine Ahnung, aber da ich mir die Qualmerei abgewöhnt habe, bin ich optimistisch, dass mein Durchhaltewillen recht stark ist. 

Vor dem Beginn steht eine Bestandsaufnahme im Kühl- und Brotschrank. Vieles von dem, was dort lagert, ist in den nächsten Wochen verboten. Fruchtjoghurt, Salami, Vollkornbrot. Also verputze ich es mit Genuss und gehe dann einkaufen. Eier, magerer Schinken, 0,1-prozentige Milch, Quark und Joghurt, Fisch, Fleisch. Süßes, Brot und sonstige Fett- und Kohlehydratbomben lasse ich links liegen. Insgesamt 70 Produkte darf ich essen, und da ich gerne koche, dürfte das Geschmacksproblem recht einfach zu lösen sein.  Nach dem Einkauf liegen im Kühl- und Eisschrank: Mehrere Packungen magerer Schinken, sechs Becher 0,1-Prozent-Joghurt, drei Packungen Magerquark, Rindersteaks und –hackfleisch, entrahmte Milch, Lachssteaks und eine Hähnchenpfanne. Letztere gibt’s natürlich ohne Haut – das wird das erste Hindernis. Hinzu kommt Haferkleie, aus der man sich mit Quark Pfannkuchen backen soll. Dies sind die einzigen Kohlenhydrate, die in nächster Zeit erlaubt sind. Na dann mal los…

2 Kommentare:

  1. Mh. Ich weiss ja nicht, ob ich solchen Diaeten traue, ich bin da ja eher fuer FDH, aber schoen, dass Du auch Nichtraucher bist!

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  2. Ich weiß auch nicht, wie's ausgeht und wie lange ich das schaffe. Ist ja meine Diäten-Premiere - aber ich hoffe zumindest auf Erkenntnisgewinne beim Gewicht verlieren :-)

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